Welttag für menschenwürdige Arbeit

Eine menschenwürdige Arbeit zeichnet sich durch eine freie, partizipative und solidarische Beschäftigung aus, die es jeder und jedem ermöglicht, in Würde zu leben. Daran erinnert der jährliche Tag der menschenwürdigen Arbeit am 7. Oktober.

EBCA Treffen in Lissabon
In unserem Land gibt es zwar durchaus aktuelle Herausforderungen für die arbeitende Bevölkerung. Es geht uns aber vergleichsweise gut: Erwerbsarbeit findet im Rahmen eines Kollektivvertrages statt, das Arbeitsinspektorat schaut darauf, dass Arbeit nicht gefährlicher ist, als sie es sein dürfte und unterbindet Schwarzarbeit, etc.

Aus der Sicht der christlichen Soziallehre ist Arbeit ein Grundrecht für jeden Menschen, weil im aktuellen Wirtschaftssystem – wenn überhaupt – nur damit die großen Risiken der Krankheit, Invalidität, Arbeitslosigkeit und der Altersversorgung für die breite Masse der Bevölkerung abgesichert werden. Die EBCA (Europäische Bewegung christlicher ArbeitnehmerInnen) zeigt ihre Solidarität mit den Arbeiterinnen und Arbeitern in ganz Europa und mit der Schwesternorganisation WBCA (Weltbewegung christlicher ArbeitnehmerInnen) rund um den Globus.

In einer Gesellschaft, die vor so großen Herausforderungen wie der Energiewende, Digitalisierung und der Transformation der Wirtschaft steht, schlägt diese den sozialen Dialog zwischen den Arbeitnehmer:innen- und Arbeitgeber:innenvertretungen und den Multilateralismus als Instrumente vor, damit den Bedürfnissen aller Menschen Rechnung getragen werden kann. Der KVW erkennt in der Vernetzung einen großen Mehrwert auch für die Menschen in unserem Land und bringt sich daher auch international ein.

Kürzlich fand in Lissabon die Generalversammlung der EBCA statt. Der geistliche Assistent des KVW Karl Brunner wurde dabei zum Co-Präsidenten der EBCA gewählt und die Ortsvorsitzende des KVW Bruneck Sonja Schöpfer zur Rechnungsrevisorin.

„Als KVW ist uns die menschenwürdige Arbeit in unserem Land und auch darüber hinaus ein großes Anliegen. Durch unser Engagement auf europäischer und weltweiter Ebene können wir eine breitere Perspektive auf das Thema gewinnen und auch jene Menschen in Blick nehmen, die in anderen Ländern unter deutlich schlechteren Arbeitsbedingungen leiden und jene Produkte herstellen, die wir teilweise täglich konsumieren. Eine wertvolle derartige Initiative ist das so genannte europäische Lieferkettengesetz, wodurch Unternehmen zur Einhaltung der Menschenrechte und Nachhaltigkeit in ihrer ganzen Lieferkette verpflichtet werden. Dadurch können wir z.B. mehr Verantwortung für eine würdevolle Arbeit aller Menschen wahrnehmen.“, so Brunner.